"Wir sind stolz auf euch", so brachten Paul Wermelskirchen und Peter Funken vom Bürger- und Trägerverein Pfarrsaal die Freude der Ortsvereine und des ganzen Dorfes Heiligenhaus über den großartigen Erfolg "ihres" MGV Sängerchor zum Ausdruck, als der am späten Samstagabend vom Meisterchorsingen des Chorverbandes Nordrhein-Westfalen in die Heimat zurückkehrte.
Musikdirektorin Claudia Rübben-Laux hatte die derzeit 63 Aktiven im attraktiven Konzert- und Theatersaal des Kulturzentrums im westfälischen Arnsberg-Hüsten bei allen geforderten Vorträgen zur Bestnote "Sehr gut" geführt und zwar jeweils mit deutlich über der für diese Wertung geforderten Punktzahl.
Fünf Monate intensivster Probenarbeit fanden vor der fünfköpfigen Jury mit ihrem Vorsitzenden, Professor Fritz ter Wey, die begehrte Anerkennung und damit zum elften Mal in Folge den Titel "Meisterchor im Chorverband NRW" für den Heiligenhauser Männerchor. Direkt nach dem Auftritt – der Sängerchor kam am Samstag als letzter von insgesamt 20 Vereinen auf die Bühne – machte sich Zuversicht breit, die große Anspannung wich fröhlichen Gesichtern: "Dat hätt jeklappt" waren sich alle, auch die Chorleiterin, sicher. Ohne Notenblätter vorgetragen hatte der MGV die schwierigen Chorwerke "In den Bergen im Licht" des schwedischen Komponisten Wilhelm Petterson-Berger und "Nachtlied" von Gerhard Rabe sowie die Volkslieder "Wenn es Tag wird in den Bergen" (aus Serbien, Satz Wilhelm Heinrichs), teils in Originalsprache sowie – ein Novum beim Meisterchorsingen - "Kölsche Jung" von Fritz Weber in einem fröhlichen, lockerleichten, aber schwierigen, bisher nicht veröffentlichten und aufgeführten Satz von Christoph Klöver.
Das Kölsche Lied in Kölscher Sprache führte zum größten Beifall des Tages, zu Begeisterungsstürmen im mit fachkundigem Publikum vollbesetzten Saal – obwohl die meisten Besucher den Text nicht so recht verstanden.
Kurz nach 19 Uhr riefen CV-NRWPräsident Hermann Otto und das Wertungskollegium zur Ergebnisbekanntgabe auf die Bühne. Vorsitzender Jürgen Wunderlich und Claudia Rübben-Laux nahmen unter dem Jubel der Sänger, der mitgereisten Schlachtenbummler – darunter Overaths Vizebürgermeister Siegfried Raimann – und der Teilnehmerchöre die Ernennungsurkunde und die Wertung im Empfang. Jürgen Wunderlich hochzufrieden: "Wir waren der größte Männerchor des ganzen Chorfestivals und dürfen uns über die beste Wertung aller Männerchöre freuen". Einen Wermutstropfen gab es trotzdem. Die Sprecher des Chorverbandes hielten es nicht für erforderlich zu erwähnen, dass der Sängerchor Heiligenhaus bei diesem Wettbewerb als einziger zum 11. Mal und zwar jeweils mit Erfolg, antrat. Mehr als fünf Jahrzehnte Chorarbeit auf hohem Niveau fand man nicht der Würdigung wert.
Trotzdem schmeckte anschließend ein "kühles Helles" ganz vorzüglich. In Heiligenhaus erwartete den alten und neuen Meisterchor ein tolles Fackelspalier von der Bushaltestelle bis zum Feuerwehrhaus, wo Gelegenheit zur Gratulation bestand und der BTV zum gemütlichen Verweilen einlud.
Auch Bürgermeister Andreas Heider kam vorbei und lobte das chormusikalische Aushängeschild der Stadt Overath. Sonntag saß die Sängerfamilie ganz entspannt beim Frühschoppen (der sich zum Spätschoppen hinzog) im Sängerheim zusammen und nahm weitere Glückwünsche entgegen. Leider konnte Claudia Rübben-Laux nicht mitfeiern. Als neue NRWLandeschorleiterin hatte sie den zweiten Tag des Meisterchorsingens zu begleiten.