23. Mai 2009 - Siegen
Der zehnte Meisterchortitel
Claudia Rübben-Laux (seit 2006) |
Liedvorträge
Wahlchorwerk | Abendfriede Am Rhein | Mathieu Neumann |
Volkslied | Schifferlied | Friedrich Silcher |
Volkslied | Dat du min Leevste büst | Michael Schmoll |
Wahlpflichtchorwerk | Abendständchen | Herrmann Schweder |
Bericht
"Einen so fulminanten Empfang habe ich noch nicht erlebt; heutzutage ist es ganz selten, dass ein ganzer Ort so hinter seinem Gesangverein steht!" so Musikdirektorin Claudia Rübben-Laux beim ungezwungenen Frühschoppen am Sonntagmorgen im Sängerheim an der Florastraße mit dem der MGV Sängerchor in familiärer Runde den großen Erfolg des Vortages feierte. Aus Siegen hatten die Sänger zum 10. Mal das Prädikat Meisterchor im ChorVerband NRW (CVNRW) auf den Heiligenhauser Berg gebracht, eine Leistung die es landesweit bisher nur dreimal gibt.
Seit Januar hatte die Chorleiterin die 70 MGV-Aktiven intensiv auf das große Ziel vorbereitet, so dass die am Mittag mit gutem Gefühl in die Siegerlandmetropole starteten. Dort lief das "Drumherum" nicht ideal was natürlich das Nervenkostüm zusätzlich strapazierte. Die Stellprobe auf der Bühne wurde wegen einer Zeitverschiebung im Programm vorgezogen, der Betreuer kam nicht, der Proberaum war geändert, fast eine halbe Stunde mussten die Sänger in einem ganz engen Bereich neben der Bühne bei brütender Hitze auf den für 17.45 Uhr vorgesehenen, alles entscheidenden Auftritt warten. Claudia Rübben-Laux blieb "cool", holte das Mögliche aus den Sängerkehlen heraus, so dass die vier Aufgaben – Wahlchorwerk "Abendfrieden am Rhein" (Mathieu Neumann), Pflichtchorwerk "Abendständchen" (Hermann Schröder), Volkslied durchkomponiert "Dat du min Leevsten büst" (Michael Schmoll) und Volklied strophisch "Schifferlied" (Friedrich Silcher) die Zustimmung des Gremiums und den Beifall der großen Zuhörerschar erhielten.
Kurz vor 21 Uhr verkündeten CVNRWPräsident Hermann Otto und Moderator Volker Buchloh das Ergebnis, das die Heiligenhauser jubeln ließ. Drei sehr gute und eine gute (hier fehlten nur vier zehntel Punkte an der eins) Bewertung hießen: MGV Sängerchor Heiligenhaus – Meisterchor 2009! Natürlich schmeckte danach das kühle Krombacher vor der baldigen Rückfahrt besonders gut.
Sängerfrauen und einige Fans setzten die Heimkehr ihrer "Meistersänger" mit einem Lichterspekakel aus zig flackernden Pechfackeln im und um den Kreisel in der Dorfmitte geradezu gigantisch in Szene, die Männer samt Chorleiterin Rübben-Laux restlos begeistert vom spontanen erster Dank zum zehnten Titel in unmittelbarer Folge. Bedeutet: Der Sängerchor hält fast fünf Jahrzehnte – das Prädikat muss im Fünfjahresturnus wiederholt werden - seine Leistungen stabil auf hohem Niveau und stellte das Können regelmäßig unter Beweis.
"Das war ein ganz besonderer Freudentag" bestätigte Vorsitzender Werner Rottländer auch am Sonntagmorgen bei seinen Grußworten zum spontanen Frühschoppen "den haben wir uns wirklich verdient!" Zur ersten Gratulation kamen auch Bürgermeister Andreas Heider, Vertreter Siegfried Raimann und Abordnungen fast aller Ortsvereine – die Feuerwehr nach einer Übung fast komplett. Heider sprach von einer Superleistung in ungewöhnlicher Konstanz "das ist kein Spaziergang sondern ein Wagnis, das jedes Mal hart erarbeitet werden muss und beim zehnten Mal besonderen Belastungsdruck ausübt!" Nicht viele Gemeinden oder Städte hätten einen solch erfolgreichen Chor, da sei es ihm eine Ehre, die Sänger zu einem Dankesempfang der Stadt in den Kulturbahnhof einzuladen.
Claudia Rübben-Laux lobte das beeindruckende, von großer Disziplin begleitete Engagement in der Vorbereitung und bestätigte ihren Heiligenhauser Sängern: "Ich bin ganz stolz auf Euch; es ist mir eine Ehre, hier arbeiten zu dürfen!" Auch für den Frühschoppen hatten sich die "stolzen Ehefrauen" wie Sprecherin Heidi Lohmar sagte, Besonderes einfallen lassen. Nicht nur das Ständchen "Hier stehen die Sängerfrauen vom großen Meisterchor..." nach der Melodie des "Kölsch-Liedes" sondern auch einen Riesenrosenstrauß für die Chorleiterin sowie ein persönliches, echt silbernes kunsthandwerklich individuell gefertigtes Geschenk (Notenpaar) für das rechte Revers der Vereinsjacken ihrer Männer.
Der Chor legte eine gleiche, allerdings goldene Nadel für die beliebte Dirigentin dazu. Ja die Sängerfrauen, ohne die geht natürlich nichts in einer solchen Gemeinschaft, was der Vorsitzende und auch Claudia Rübben-Laux aus dem denkwürdigen Anlass besonders würdigten.